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Interview

Kraft durch Wandel

Natti's inspirierende Lebensgeschichte zeigt, wie Stärke und Ernährung den Weg zur Gesundheit prägen.
Natti’s Lebensweg ist geprägt von Höhen und Tiefen, die sie mit bemerkenswerter Stärke gemeistert hat. Vom Verlust ihres Mannes über die Diagnose Eierstockkrebs bis hin zu ihrer Entscheidung, ihren Gesundheitsweg selbst in die Hand zu nehmen – Natti hat gelernt, auf ihren Körper zu hören und sich für einen natürlichen, bewussten Lebensstil zu entscheiden. In diesem Interview erzählt sie offen von ihrer Reise, ihren Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden und ihrer Liebe zu gesunder Ernährung.

Lipid Legends: Hallo Natti! Du hast eine äußerst interessante Lebensgeschichte, die viele inspirieren kann. Bevor wir tiefer in deine Reise eintauchen, möchte ich gerne wissen: Wie sah dein Leben vor der Diagnose aus? Hattest du damals schon einen Fokus auf gesunde Ernährung und einen bewussten Lebensstil, oder hat sich das erst mit der Zeit entwickelt?

Natti: Gebürtig komme ich aus der Ukraine, Transkarpatien. Mit 15 Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen in eine Großstadt, wo ich in einer Textilschule (3 Jahre) eine Ausbildung zur Näherin gemacht habe. Ich wohnte damals in einer WG. Über gesunde Ernährung hatte ich damals noch nicht viel Ahnung, aber das Interesse war da. Als ich 21 Jahre alt war, bin ich in die Tschechei, nach Karlovy Vary, ausgewandert, wo ich selbstständig wurde mit Bohemia Kristall Glas und Kronleuchtern. Nach 2 Jahren wechselte ich das Sortiment auf Herrenmode "Pierre Cardin". Es war ein sehr bewegtes Leben. Dort habe ich meinen Mann (Deutscher, frühpensionierter Beamter) kennengelernt. Unser Leben war Party, Freunde, Kasino, Restaurant, Café, Bar.

An eine gesunde Ernährung war damals kaum zu denken, aber ein bewusstes Leben war mir wichtig. Und dann erkrankte mein Mann an Herzproblemen, später an Krebs (bösartiger Melanom, Hautkrebs). 2002 sind wir nach Deutschland ausgewandert, wo wir ein Hotel-Garni gepachtet haben. 2004 verstarb mein Mann im September, als das Hotel ausgebucht war. Ich bin ganz alleine im Hotel geblieben. Ich hatte keine Zeit zu trauern, weil ich Gäste (35 Personen) hatte. Ich musste pünktlich das Frühstück fertig haben, Gäste kassieren, E-Mails beantworten, Reservierungen annehmen, Anreise/Abreise managen, Hotelzimmer reinigen, Wäsche waschen, einkaufen und und und. Irgendwann fing ich an zu kapieren, dass mein Mann nicht mehr da ist. Ich war sehr traurig. Meine Ernährung war sehr schlecht und unregelmäßig. Ich hatte puren Stress. Ich lebte nur für meine Gäste, damit sie sich wohlfühlen und einen schönen Urlaub im Allgäu haben.

LL: Welche Rolle spielte Ernährung in deinem Alltag vor der Krankheit? Hast du damals schon bestimmte Prinzipien verfolgt, oder kam das erst im Laufe der Zeit?

Natti: Als ich nach dem Tod meines Mannes alleine im Hotel zurückblieb, das nicht gut ausgelastet war, musste ich Pacht und andere Nebenkosten bezahlen. Ich rauchte viel, fast eine Schachtel Zigaretten am Tag, trank Wein, aß 4-5 Brötchen und löffelte sogar einmal ein ganzes Glas Honig aus. Für mich selbst habe ich nicht gekocht. Meine Gedanken drehten sich nur um das Hotel-Business: "Wie bekomme ich mehr Gäste?". Wie ihr sehen könnt, war an gesunde Ernährung in dieser Situation nicht zu denken.

LL: Als du dann die Diagnose Eierstockkrebs bekommen hast, wie hast du diesen Moment erlebt? Was hat sich unmittelbar für dich verändert?

Natti: 2007 lernte ich meinen jetzigen Freund aus dem Saarland kennen. 2008 musste ich aus gesundheitlichen Gründen das Hotel aufgeben (es war kein leichter Weg). 2006 hatte ich es tatsächlich geschafft, das Hotel zu 80 % zu belegen. Ich hatte sogar ein Zimmermädchen und eine Wäscherei. Einmal die Woche konnte ich Tennis spielen. Aber in den letzten paar Monaten vor der Aufgabe lag ich oft im Bett, weil ich keine Kraft mehr hatte. Ohne mich lief im Hotel nichts. Ich durfte niemals krank werden. 2008 bin ich umgezogen. Ich rauchte immer noch, trank Wein und nahm ordentlich zu. Ich bekam kaum Luft, konnte kaum atmen.

Es war Karnevalszeit, und wir waren unterwegs. Plötzlich bekam ich am Dekolleté juckende Pickel. Ich ging zur Hautärztin – es war Gürtelrose. Eine Woche lang nahm ich Antibiotika. Ich hatte Asthma und Allergien, mein Immunsystem war total am Ende. Dann bekam ich Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen. Ich weinte und hatte vor allem Angst. Ich ging zur Gynäkologin, und sie fand eine Zyste an einem Eierstock. Ich sollte ein paar Wochen abwarten. Bei der nächsten Untersuchung war die Zyste so groß, dass der Eierstock entfernt werden musste.

Die OP verlief gut, aber in der Zyste war etwas Verdächtiges, und es wurde zur Pathologie geschickt. Mein Freund hatte gleichzeitig das Haus gekauft, in dem wir jetzt wohnen. Er arbeitete im Schichtdienst und war auf der Baustelle, während ich auf den Anruf der Ärztin wartete. Sie rief mich gegen 16 Uhr an und sagte, dass sie eine gute und eine schlechte Nachricht für mich hätte. Die gute Nachricht: Es ist noch im Anfangsstadium. Die schlechte Nachricht: Ich werde keine Kinder mehr bekommen können. Ich schrie und weinte am Telefon. Ich rief meinen Freund an, er kam sofort zu mir, und wir fuhren ins Krankenhaus. Ich hatte Angst: Krebs? Werde ich jetzt sterben?

LL: Nach den ersten Chemotherapien hast du eine mutige Entscheidung getroffen, die letzten Sitzungen abzulehnen. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen, und wie hast du dich dabei gefühlt?

Natti: Nach der OP lag ich drei Wochen im Krankenhaus. Die Ärztin bereitete mich darauf vor, dass ich eine Chemotherapie bekommen und meine Haare verlieren würde. Sie riet mir, eine Perücke zu besorgen. Während meines Krankenhausaufenthalts drehte sich meine Gedankenwelt nur um die Chemotherapie. Ich, ohne Haare!? Irgendwann begann ich zu überlegen: "Was habe ich falsch gemacht im Leben?" und "Was kann ich jetzt noch ändern?" Also hörte ich ab sofort auf zu rauchen (übrigens rauche ich bis heute nicht mehr). Ich hörte auf, Alkohol zu trinken, zumindest für ein Jahr.

Ich bekam die erste Chemo, nach drei Wochen die zweite. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen in den Beinen. Dann kam die dritte. Oft lag ich im Bett. Ich war blass, ohne Haare, mit starken Schmerzen, und ich konnte mich kaum bewegen. Trotzdem ging ich in den Wald spazieren, auch wenn es schmerzte. Ich habe viel gegoogelt und bin auf Hildegard von Bingen gestoßen. Ich kaufte mir Kochbücher von ihr und fing an, nach ihren Rezepten zu kochen. Ich schaute Filme über Hildegard von Bingen, was mir unglaublich geholfen hat, weil ich an sie glaubte.

Ich fing an, Bauernhöfe in meiner Umgebung zu besuchen und kaufte dort säckeweise Walnüsse und Gemüse. Ich entschied, ein Jahr lang kein Fleisch zu essen. Von heute auf morgen traf ich die Entscheidung: "Wenn ich jetzt sterben sollte, dann ohne die letzten drei Chemotherapien." Wir sind zur Ärztin gefahren, aber sie war mir gegenüber etwas unfreundlich, weil ich die restlichen Chemotherapien ablehnte. Ich machte einen Termin bei der Chirurgie, um mir den Port entfernen zu lassen. Der Arzt war unfreundlich und meinte, ich solle den Port zwei Jahre lang behalten. Aber ich bestand auf meiner Entscheidung. Ich wurde von allem befreit, und ab diesem Zeitpunkt lag meine Gesundheit in meinen eigenen Händen.

[Lipid Legends-Kommentar: Was ist ein Port?]
Ein Port ist ein kleiner, unter die Haut eingesetzter Zugang, der direkt mit einer Vene verbunden ist. Er dient dazu, Medikamente (wie z.B. Chemotherapeutika) über einen längeren Zeitraum einfacher und schonender zu verabreichen. Der Port erleichtert das Einführen der Nadeln und schont die Venen, da er direkt auf die Blutbahn zugreift.

LL: Was hat dich dazu inspiriert, deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen, und wie hast du diesen Weg für dich definiert? Gab es bestimmte Bücher, Personen oder Ansätze, die dich dabei besonders beeinflusst haben?

Natti: Meine Mitmenschen waren eigentlich gegen meine Entscheidung. Mir konnte kein Mensch helfen, nur ich wusste, dass es richtig war. Ich habe es mir überlegt... Ich hatte die Total-OP, ich bekam 3 Chemotherapien, es ist alles noch frisch in mir. Ich musste sofort meine Lebensgewohnheiten umstellen: Ernährung (damals nach Hildegard von Bingen), Spaziergänge im Wald, mindestens 10 km am Tag (das mache ich heute noch).

LL: Du setzt stark auf regionale Produkte wie Leinöl. Wie bist du auf Leinöl gestoßen, und was hat dich dazu bewogen, es in deine Ernährung fest zu integrieren?

Natti: Es war bei einer Wanderung im Bliesgau, vor der Haustür. Plötzlich sah ich einen Bauernhof, und es war eine Ölmühle. Es war sogar geöffnet. Wir sind reingegangen, und ich kam mit dem älteren Herrn (vom Bauernhof) ins Gespräch wegen dem Öl. Er erzählte mir, dass er eine Kundin habe, die regelmäßig kommt und Leinöl für ihren Mann kauft, der (damals) vor 10 Jahren Darmkrebs hatte. Seit 10 Jahren nimmt er vor dem Schlafengehen ein Schnapsglas Leinöl ein. Ihm geht es sehr gut. Seitdem kaufe ich auch immer Leinöl.

LL: Gab es Momente, in denen du gezweifelt hast, oder warst du von Anfang an überzeugt, dass dieser Weg der richtige für dich ist?

Natti: Ich war mega glücklich über meine Entscheidung. Ich hatte den besten Weg meines Lebens gefunden. Niemals habe ich bereut.

LL: Wie hat sich deine Einstellung zur Ernährung im Laufe der Jahre weiterentwickelt? Gibt es bestimmte Prinzipien, nach denen du heute isst, und wie beeinflussen diese dein Wohlbefinden?

Natti: Nach all meinen Erkrankungen... 2005 Zyste-Eierstock-OP... 2005 Endometriose... 2009 Asthma, Allergien, Gürtelrose, Helicobacter pylori... 2010 Eierstockkrebs, Chemotherapie... Bis heute begleitet mich Diabetes Typ 2. Ich nehme keine Medikamente und keine Spritzen. 2015 war ich beim Diabetologen, weil ich einen entzündeten Zeh am Fuß über mehrere Monate hatte. Der Diabetologe sagte: "Der Zeh sollte operiert werden." Ich antwortete: "Das mache ich nicht." Er bot mir eine Ernährungsberatung nach Dr. Worm an. Ich habe damals sehr diszipliniert alles umgesetzt, was mir empfohlen wurde, und meine Blutzuckerwerte sind gesunken, meine Blutwerte waren perfekt. Die Hausärztin konnte es kaum glauben, als sie mich sah – die gleiche Frau, die sie abends um 20 Uhr angerufen hatte und sagte: "Ihre Blutwerte sind sehr schlecht, Ihre Leberwerte sehen nicht gut aus. Sie sind noch so jung, Sie müssen etwas ändern, wenn Sie noch leben wollen." Das war 2015.
Die Ernährung nach Dr. Worm mache ich bis heute noch. Es ist das Beste, was ich je gemacht habe. Ich esse kaum Kohlenhydrate (nur selten). Gutes Leinöl gibt es bei mir täglich. Wein oder Cremant trinke ich ab und zu mal. Ich fühle mich mega wohl, stark und glücklich.

LL:  Deine Instagram-Bilder strahlen so viel Liebe zum Detail und zur Ästhetik des Essens aus. Was bedeutet dir das Kochen und Fotografieren deiner Gerichte? Ist es für dich auch eine Form der Achtsamkeit?

Natti: Das Kochen bedeutet mir sehr viel. Ich liebe es, selbst gekochtes Essen zu genießen. Nach meinen Mahlzeiten fühle ich mich immer sehr gut. Ein gutes Essen macht mich glücklich. Da ich abwechslungsreiches Essen liebe, sieht man bei mir immer etwas Neues auf dem Teller. Beim Kochen entspanne ich mich, und ich teile gerne meine Ideen. Als ich damals im Krankenhaus lag, gab es noch kein Instagram, auf dem ich mir Inspiration hätte holen können. Heute fotografiere ich meine Gerichte und poste sie auf meinem Instagram-Account, damit Menschen, die vielleicht gestresst sind und ihr Essen nur schnell auf den Teller werfen, inspiriert werden. Liebe Freunde, „Das Auge isst mit“ – das ist mein Motto. Für mich ist das eine Form der Achtsamkeit.

LL:  Was war die wichtigste Erkenntnis, die du aus deiner Erfahrung gewonnen hast, und welchen Rat würdest du Menschen in ähnlichen Situationen geben?

Natti: Die wichtigste Erkenntnis war für mich: "Hör auf deinen Körper" und "Beweise niemandem, was du kannst." Liebe Freunde, ich hatte viel Stress im Leben, Trauer, bin 19-mal umgezogen, habe immer neue Leute, neue Nachbarn kennengelernt. Ich habe es endlich mit 52 Jahren gelernt: Vermeide Stress, vermeide Menschen mit negativen Gedanken, und es ist egal, ob das die Familie oder Freunde sind. "Sorry" – es geht um die Gesundheit. Hör auf dein Bauchgefühl. Gönn dir eine Pause. Guter Schlaf (8 Stunden) ist sehr wichtig. Überfordere dich nicht, beweg dich täglich (unser Körper ist dafür gemacht, sich zu bewegen). Lieb dich selbst, lache, tanze, hab Spaß, geh in den Wald, ernähre dich gesund. Jemand sagte zu mir: "Warum fangen wir Menschen erst nach einer Erkrankung an, über unsere Gesundheit nachzudenken?" Massiere deinen Körper (ich bin übrigens Wellness-Therapeutin), auch wenn du ein Mann bist – spielt keine Rolle. Sei glücklich mit dir selbst, glaub an das, was du tust. Bleibt gesund.

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Wir danken dir, Natti, dass du den Mut gefunden hast, deine Geschichte zum ersten Mal so offen zu teilen und damit anderen Menschen wertvolle Einblicke in deinen Lebensweg gibst. Deine beeindruckenden Fotos inspirieren viele, und wir legen jedem ans Herz, einen Blick auf deinen Instagram-Account zu werfen und dir zu folgen. Für die Zukunft wünschen wir dir viel Glück, Gesundheit und weiterhin so viel Freude an deinem Weg!

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